Presse­artikel

Baumpflege Bittner im rbb Fernsehen

rbb-Beitrag vom 28.11.2022 | 18:15 | schön + gut
Quelle Filmaus­schnitt: https://www.rbb-online.de/schoen-und-gut/videos/20221128_1815.html

Zeitungs­artikel von Maria Neuendorff (für die MOZ vom 19.10.2023)

Presseartikel (MOZ, 19.10.2023) Holzkraftwerk Fürstenwalde (Baumpflege Bittner GmbH)

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Totholz heizt Häuser in Fürstenwalde

ENERGIE­VER­SORGUNGTote Äste und Gestrüpp für mollige Wärme: Der Baumpfleger Timo Bittner aus Berlin hat sich Brandenburg den Traum vom eigenen CO₂-neutralen Kraftwerk erfüllt.


Das Holzkraftwerk in Fürstenwalde gibt es schon seit 1998 und wurde von der Baumpflege Bittner GmbH 2022 übernommen. Von hier aus werden etwa 600 Haushalte versorgt.

Aus der Grünanlage in Berlin-Lichterfelde dröhnen Motorsägen. Männer in gelbroten Warnwesten schneiden mithilfe eines mobilen Krans Zweige und Äste von den Bäumen. „Das ist alles Totholz. Wenn so ein Ast abbricht und einem Spazier­gänger auf den Kopf fällt, dann war es das“, sagt Timo Bittner und zeigt auf ein dickes Stück toter Birke. Den Auftrag für die sogenannten Verkehrs­si­che­rungs­maßnahme hat seine Firma vom Grünflä­chenamt Steglitz-Zehlendorf erhalten.

Der Abfall, der beim Baum- und Hecken­schnitt anfällt, ist für Bittner ein besonderes Gut. Mit den abgestorbenen Ästen und Baumresten aus Berliner Parks füttert er die Öfen des Holzkraftwerks in Fürstenwalde (Oder-Spree). Die Wärme, die dabei entsteht, wird in ein Fernwär­menetz eingespeist. „Rund 600 Wohnungen werden so CO₂-neutral mit Wärme versorgt“, erklärt der Baumpfleger aus Neukölln.

Mit seinen 50 Mitarbeitern ist er täglich für Berliner Bezirk­sämter von Spandau bis Treptow-Köpenick unterwegs. Auch branden­bur­gische sowie sächsische Gemeinden heuern die Berliner Firma an, um Bäume zu beschneiden, die zum Beispiel vom Borkenkäfer befallen sind. Mit einem Jahres­umsatz von 2,5 Millionen Euro habe sich die Baumpflege Timo Bittner GmbH in den vergangenen Jahren zum größten Unternehmen dieser Branche in Berlin entwickelt, sagt der Chef.

Dabei hat der Neuköllner einmal ganz klein angefangen. Nach der Ausbildung zum Lebens­mit­tel­techniker studierte Bittner Betriebs­wirt­schaft und heuerte beim Einzel­han­dels­un­ter­nehmen Tchibo an. „Aber den ganzen Tag im Büro zu sitzen, war nichts für mich.“ Zum Ausgleich fällte er schon damals nach Feierabend und am Wochenende Bäume und ließ sich schließlich zum Fachagrarwirt in der Baumpflege und Baumsa­nierung ausbilden – quasi der Meister der Baumpfleger.

2011 macht sich Bittner selbst­ständig. Ein Schwerpunkt liegt heute unter anderem auf der Bekämpfung von Schädlingen, wie zum Beispiel des Eichen­pro­zes­si­onss­pinners. Momentan ist der 35-jährige zweifache Famili­envater mit seinen Männern unter anderem im Tiergarten, dem Treptower Park und der Hasenheide unterwegs. Schon der Auftrag in Lichterfelde beanspruchte aber mehrere Monate, erklärt der Firmen-Chef. „Alleine in diesem Park stehen über 1000 Bäume.“

In Steglitz-Zehlendorf betreibt auch eine eigene Häcksel­anlage. Einmal pro Woche schickt er zwei Laster mit rund 50 Tonnen zerklei­nertem Totholz nach Fürstenwalde. Zusätzlich werden dort Zweige und Geäst aus Branden­burger Parks und Wäldern in die Öfen geschüttet. „Auch Privatleute können ihre Baumreste aus dem Garten bei uns vorbei­bringen“, erklärt der Kraftwerks­be­sitzer. Für kleinere Mengen gebe es zwar kein Geld, aber die kostenlose Entsorgung im Kraftwerk sei umwelt­freund­licher, als das Holz im Osterfeuer zu verbrennen, betont der Unternehmer. „Wenn die toten Äste liegen bleiben und verrotten, wird genauso viel CO₂ freigesetzt, als wenn man sie verbrennt, nur, dass man dazu noch Wärme für die Heizung bekommt“, so Bittner.

Für die gute CO₂—Bilanz seines Holzkraft­werkes sorgt zudem eine Photovol­taik­anlage, die elektrische Energie ins Stromnetz speist. „Das Kraftwerk erzeugt 1,0 Megawatt thermische Leistung. Ziel ist der Ausbau, um 2,5 weitere Megawatt Wärme und 0,7 Megawatt elektrische Leistung erzeugen zu können“, erklärt Bittner.

Den Traum vom eigenen Kraftwerk hatte er schon lange. „Ich wollte schon 2019 eins in Ludwigsfelde bauen.“ Doch der Energieriese Eon sei schneller gewesen und habe mehr Geld geboten. Ein zweites Kraftwerk hielten die Behörden aufgrund der Emissionen für nicht genehmi­gungsfähig. „Die bürokra­tischen Hürden sind selbst bei einem Industri­e­standort wie Ludwigsfelde sehr hoch“, bedauert der Unternehmer.

Die Kraftwerks­anlage in Fürstenwalde existiert dagegen schon seit 1998 und wurde als Leucht­turm­projekt im Beisein von Politpro­minenz eröffnet. Allerdings war die städtische Anlage jahrelang nicht ausgelastet. Die 360 Wohnungen, die die Wärme damals abnahmen, waren nicht genug. Ursprünglich sollte das Kraftwerk auch das neue Fürsten­walder Krankenhaus versorgen, das aber in Bad Saarow gebaut wurde. Das Projekt galt lange Zeit als defizitär, alleine schon wegen der hohen Personal­kosten. So wurde die Anlage von der Kommune an einen Privat­ei­gentümer verkauft, der es wiederum 2022 an Bittner weiter­ver­kaufte. „Das Kraftwerk CO₂-neutral zu machen, war eine ganz schöne Heraus­for­derung“, erzählt Bittner. Unter anderem habe man zwei Heizkessel erneuern und eine moderne Filter­anlage einsetzen müssen, um für weniger Schadstoffe und Feinstaub zu sorgen.

Mitarbeiter sucht man heute in dem grauen Kastenbau mit Schornstein vergebens. „Dort läuft alles automatisch“, erklärt der Chef. Ein Kran sorgt dafür, dass das Brennma­terial in den Heizkessel gelangt. Wenn ein Fehler passieren würde, bekäme Bittner eine Meldung auf sein Smartphone. „Allerdings kann das Kraftwerk den Aschekasten nicht selbst leeren. Da muss ich dann ran, wenn der voll ist“, sagt Timo Bittner lachend.

Um seinen Energie­träger muss sich Bittner auch in Zeiten von steigenden Kosten für fossile Brennstoffe keine Sorgen machen. „Die Frage, wie kommen wir durch den Winter, wie beim Gas und Öl, stellt sich bei uns nicht. Holz ist genug da“, erklärt der Baumpfleger und zeigt auf einen Berg toter Zweige und Äste, die seine Mitarbeiter gerade wieder frisch aufgehäuft haben.

Dazu überzeugt der Preis. Während der Gas-Preis derzeit zwölf bis 15 Cent pro Kilowatt­stunde beträgt und im Winter wahrscheinlich wieder ansteigen wird, zahlen die Haushalte mit Anschluss an das Fürsten­walder Holzkraftwerk für die gleiche Leistung derzeit 9,5 Cent.

Auch das Fernwär­menetz wird von Bittners Firma selbst betrieben. „Mittlerweile ist es drei Kilometer lang. Bis Ende des Jahres soll ein weiterer Kilometer hinzukommen“, kündigt der Unternehmer an. „Wir haben viel Anfragen von Leuten, die gerne angeschlossen werden wollen.“

So sollen Netz und Kraftwerk weiter wachsen. Bittners nächster Traum ist eine Holzver­stro­mungs­anlage. Mit aus Totholz gewonnenem Gas soll dann ein Generator zur Stromge­winnung angetrieben werden. Damit würden weiterer Strom sowie Wärme für das Fernwär­menetz produziert. In Fürstenwalde zeige man sich sehr offen für solche Zukunfts­themen, freut sich der Unternehmer. Demnächst will er sich mit dem Bürger­meister und Vertretern der Energie­wirt­schaft zusammen­setzen.

Auch in Ludwigsfelde will Bittner seine Pläne noch nicht aufgeben. „Wir haben dort ein eigenes Grundstück.“ Doch wer die Energie­wirt­schaft revolu­tio­nieren will, braucht einen langen Atem. „Durch das Bundes­e­mis­si­ons­gesetz werden Unternehmern wie mir unheimlich viele Steine in den Weg gelegt. Schon für kleinere Kraftwerke, die nur 50 Haushalte versorgen, kann der Genehmi­gungs­prozess vier bis fünf Jahre dauern“, weiß Bittner.

Holzheiz­kraftwerk in Fürstenwalde

Baumpfleger heizt 600 Wohnungen mit Totholz

Mi 11.10.23 | 17:00 Uhr

Presseartikel vom 11.10.23

Statt Holzabfälle wegzuschmeißen oder an andere zu liefern, nutzt ein Baumpfleger aus Fürstenwalde den Energie­träger einfach für sein eigenes Heizkraftwerk. Dort produziert er Wärme für 600 Wohnungen. Auch die Co2-Bilanz soll stimmen.

Besonders im Herbst hat Baumpfleger Timo Bittner aus Oder-Spree eine Menge zu tun, beispielsweise wenn der Wind das Holz von den Bäumen bricht. Doch der Fürsten­walder bringt die Baumreste nicht auf den Kompost, sondern produziert aus Ästen, Blättern und Zweigen Wärme – im eigenen Holz-Heiz-Kraftwerk. Und das angeblich ganz CO2-neutral.

Hackschnitzel werden automatisch verheizt

Im Bittners Holzheiz­kraftwerk läuft alles vollau­to­matisch. Im Bunker wird gerade über einem Berg Holzschnitzel der sogenannte Kratzkämm­förderer abgeseilt – ein blaues Eisenge­stellt, mit kleinen, rotierende Schaufeln. “Vorne haben wir einen beweglichen Boden, einen sogenannten Schubboden – und der fördert jetzt Hackschnitzel von ganz hinten nach ganz vorne auf den Schubboden, und man muss nichts nachlegen”, sagt Bittner. Über Förder­bänder gelangt das klein gehäckselte Holz dann direkt in die Verbren­nungsöfen, erklärt der 35-Jährige weiter. Die erzeugte Wärme wird genutzt, um Wasser zu erhitzen und Dampf zu erzeugen. Im weiteren Verlauf wird Wärme dann über ein Rohrlei­tungs­­­system an die angeschlos­senen Verbraucher geleitet.

Autark mit eigenem Holz

Schon mit 22 Jahren hat sich der gebürtige Berliner als Baumpfleger selbständig gemacht. Mittlerweile gehört sein Baumpflege-Betrieb je nach Saison mit rund 30 Festan­ge­stellten zu den größten in Berlin und Brandenburg. Die Idee, nebenbei ein eigenes Holzkraftwerk zu betreiben, hatte er aber schon lange. “Wir haben unheimlich viele Hackschnitzel, die übrig sind, und haben das immer an Heizkraftwerke beliefert. Jetzt haben wir gesagt, dass wir ein eigenes brauchen, damit wir davon autark sind und wollten auch einfach grüne Energie produzieren – selbständig.”

Jetzt ist Bittner mit seinem Kraftwerks verant­wortlich für die Wärme in rund 600 Fürsten­walder Wohnungen. Damit keiner frieren muss, verbrennt er im Winter rund 50 Tonnen Holz pro Woche. Das entspricht circa zwei Lkw-Ladungen. Doch über den Nachschub macht Timo Bittner sich keine Sorgen. Insgesamt verbrenne er gerade einmal die Hälfte der Abfälle, die bei seinen Baumar­beiten entstehen. Zudem ist das Holzheiz­kraftwerk, seiner Meinung nach, Co2 neutral. “Der Baum nimmt ja Co2 aus der Luft auf und lagert das in die Pflanzen­be­standteile ein. Und nur das, was wir dort haben, wird auch wieder bei der Verbrennung freigesetzt. Das heißt, nur das, was er aus der Luft entnommen hat, geben wir dann wieder frei.”

Bessere Co2-Bilanz mit Totholz?

Naturschutz­verbände stören sich allerdings daran, dass Holzkraftwerke als klimaneutral gelten. Denn Holz ist schneller verbrannt, als sich neuer Wald nachzüchten lässt, der das ausgestoßene CO2 wieder bindet. Die Umwelt­or­ga­ni­sation WWF räumt aber ein, dass Holzkraftwerke die Umwelt­bilanz verbessern können, jedoch nur wenn Altholz verbrannt wird.

Bei Timo Bittner sei genau das der Fall. “Wir fahren jetzt nicht in den Wald und häckseln willkürlich irgend­welche Bäume, sondern das sind wirklich Sachen, die wir als Abfall bezeichnen würden. Das fällt in erster Linie ab, wenn wir im Sommer tote Äste rauschneiden oder die Bäume jetzt durch den Klimawandel abgestorben sind – also die toten Bäume und toten Äste – da entstehen die Hackschnitzel draus.”

Noch produziert Timo Bittner in seinem Kraftwerk nur Wärme, aber schon bald möchte er auch Strom aus Holz erzeugen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.10.2023, 14:10 Uhr
Mit Material von Philipp Gerstner

Baumpflege Bittner - Presseartikel - Tagesspiegel 2023

Timo Bittner, Geschäfts­führer von Baumpflege Bittner (für Wirtschaft in Berlin B 25, vom 17.08.2023)

Zeitungs­artikel von Timo Bittner, Geschäfts­führer von Baumpflege Bittner (für Wirtschaft in Berlin B 25, vom 17.08.2023)


Geld fürs Mountainbike
In der Eisdiele als Kellner gejobbt


Nebenjobs waren für mich immer selbst­ver­ständlich. Mit 14 Jahren habe ich angefangen, in Neukölln regelmäßig das Berliner Abendblatt auszutragen. Ich war meistens in Rudow unterwegs, musste bei Wind und Wetter raus, das war manchmal sehr hart, gerade wenn es kalt und dunkel war. Doch ich wollte unbedingt Geld verdienen, um mir meinen damaligen Traum zu erfüllen: ein knallrotes Mountainbike.

Geld verdient für ein rotes Mountainbike
Das Fahrrad habe ich mir schwer erarbeiten müssen, denn ich wurde damals pro zugestellter Zeitung bezahlt. Es gab ein paar Cent pro Zeitung. Ich bin so auf 400 Euro im Monat gekommen. Das Mountainbike war nicht der einzige Grund, weshalb ich neben der Schule gejobbt habe. Ich habe schon immer einen großen Drang zur Eigenstän­digkeit gehabt, wollte mir Wünsche erfüllen, ohne meinen Eltern auf der Tasche zu liegen.

Als ich dann 16 war, habe ich als Kellner in einer Eisdiele in Tempelhof für fünf Euro die Stunde angefangen, das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Mit den Leuten in Kontakt zu kommen, das war genau mein Ding.

Außerdem durfte ich so viel Spaghetti-Eis essen wie ich wollte und das war nicht wenig. Das Beste war aber das Trinkgeld, was ich von den Kunden bekommen habe. Bis zu 150 Euro pro Tag. Damit erhielt ich weit mehr als der reguläre Lohn betrug. Bei meinem Nebenjob kam es aber auch zu einem unerfreu­lichen Zwischenfall, über den ich aus heutiger Sicht nur lachen kann. Ein Stammkunde war sehr schwierig und hat immer gemeckert. Er hatte sich auch bei meinem Chef über mich beschwert. Richtig sauer wurde er aber, als ich ihm versehentlich einen Eisbecher über den Schoß gekippt hatte. Ärger vom Chef gab’s Gott sei Dank nicht. Im Gegenteil: Mein Chef mochte den Kunden auch nicht gern und sagte zu mir, dass er es verdient habe.


Bäume auf abgebrochene Äste kontrolliert
Auch während meines BWL-Studiums habe ich immer nebenher gejobbt. Nach der ersten Vorlesung in der Uni habe ich meine eigene Firma gegründet, ohne zu wissen, was ich damit überhaupt machen sollte.

Dann bekam ich einen Auftrag, der mein Leben von Grund auf ändern sollte. An einer Allee in Mahlow habe ich in nur wenigen Wochen 12.000 Bäume auf abgebrochene Äste kontrolliert. Rund 70.000 Euro habe ich damals für den Auftrag bekommen. Auf diese Weise bin ich dann zur Baumpflege gekommen.

Mit Bäumen zu arbeiten, hat mir einfach Spaß gemacht und auf einmal wusste ich, was ich mit meiner neu gegründeten Firma machen wollte. Die 70.000 Euro von meinem Auftrag investierte ich daraufhin in Lehrgängen zum Baumpfleger und in Equipment, wie einen Transporter und Motorsägen.

Zeitungs­artikel von Philipp Siebert (für die Berliner Morgenpost, Nr. 209, vom 02.08.2022)

Zeitungsartikel: Baumpflege Bittner (gegen das Baumsterben in Berlin)

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Mit Technik, gegen das Baumsterben

BERLINTimo Bittner vergräbt Sensoren und liest ab, ob eine Pflanze genug Wasser bekommt oder nicht.


Die Hitze liegt drückend über der Parkanlage unweit des U-Bahnhofs Britz-Süd. Mit einem riesigen Wassertank auf einem Pritschenwagen kommt Baumpfleger Timo Bittner vorgefahren. Angestellte seiner Firma sind schon vor Ort, stehen auf Leitern in den Baumkronen und schneiden die Erlen zurecht. Einige Bäume leiden sichtbar unter der Trockenheit . “Die muss wahrscheinlich bald weg”, sagt der 35-Jährige und zeigt auf die Birke. Sie hat den Kampf bereits verloren, ein Großteil der Äste ist tot, nur noch wenige Blätter hängen kläglich herunter. Sie leidet, wie viele Stadtbäume, unter der langan­hal­tenden Trockenheit. “Von Jahr zu Jahr wird es immer schlimmer”, sagt Bittner. “Die Dürrepe­rioden werden immer länger.” Vor allem in der Innenstadt seien Bäume großem Stress ausgesetzt. Der Beton kann sich im Sommer auf bis zu 60 Grad erhitzen und gibt auch während der gesamten Nacht Wärme wieder ab.

Ausgewachsener Baum braucht im Schnitt 150 Liter Wasser
“Rund 150 Liter benötigt jeder Baum”, erklärt Bittner. Entsprechend viel gibt es daher für ihn seine 40 Mitarbeiter zu tun. Vor allem junge Pflanzen brauchen regelmäßig Wasser. Dass sie verdursten, sehe man ihnen oft nicht an und merke es erst, wenn es zu spät ist. Im Kampf dagegen setzt der Chef eines der größten Berliner Baumpfle­ge­un­ter­nehmen auf moderne Technik. Sensoren geben Auskunft darüber, wie viel “Durst” die Bäume haben.

Das Gerät, von denen Bittner nach eigenen Angaben bereits um die 1000 Stück im Berliner Boden vergraben hat, sieht auf den ersten Blick ziemlich unspek­takulär aus: Ein kleiner grauer Kasten mit Sender und Batterie, die für zwei Jahre reicht, und ein knapp zehn Zentimeter langer Stift aus Metall. Hierbei handelt es sich um den Sensor, der die Feuchtigkeit im Boden misst.

“Wenn es zu trocken ist, gibt das Gerät Alarm”, sagt Bittner. Der entspre­chende Baum erscheine dann auf einer GPS-Karte auf dem Tablet des Pflegers und würde so am nächsten oder übernächsten Tag auf der Gießtour angefahren und gewässert. Das Gerät kostet zwischen 400 und 600 Euro.

Ist es erst einmal am Baum vergraben, sieht man es nicht mehr. Wie tief es in der Erde verschwindet, hängt davon ab, welchen Zweck es erfüllen soll. Wissen­schaftler würden meist drei Sensoren in 30, 60 und 90 Zentimetern Tiefe vergraben, um so genauere Informa­tionen zu erhalten.

Rund 1000 Geräte liegen bereits in Berlins Erde. Dabei braucht nicht jeder Baum ein solches Gerät. “Es reicht, wenn sich einer meldet, dann gießen wir alle, die in der Nähe sind, gleich mit”, sagt er. Die Technik, die im Süden Deutschlands bereits deutlich weiter verbreitet ist, was bislang in Berlin weitgehend unbekannt. Bittners Unternehmen gehört zu den ersten, die sie in der Hauptstadt einsetzen.

Birken werden wegen des Klimawandels in Berlin aussterben
Besonders hart trifft es die Birke. “Viele sind in den vergangenen Jahren verdurstet und mussten gefällt werden”, sagt der Baumpfleger und zeigt während des Rundgangs durch die Grünanlage immer wieder auf Baumstümpfe. Die einen seien vor einem Monat abgeholzt worden, die andere vergangene Woche. Im Dickicht sind Birken kaum noch zu sehen. Und wenn doch, kommentiert es Bittner meist mit Worten wie: “Die wird auch bald weg müssen.”

Der Baumpfleger geht fest davon aus, dass die Birke in ein paar Jahren aus dem Berliner Stadtbild verschwunden sein wird. Neue Exemplare würden seit einiger Zeit auch gar nicht mehr gepflanzt. Zu schlecht seien Birken auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen eingestellt, zu niedrig seien ihre Überle­bens­chancen. Sie wurzeln nur flach, kommen kaum an tiefere Grundwas­ser­schichten heran. Außerdem wird das Wurzelwerk bei Grabungs- oder Tiefbau­a­r­beiten leicht irreparabel geschädigt.

Deutlich robuster sei hingegen die Platane – laut Bittner der “ideale Stadtbaum”. Aber wenn diese noch jung sind, benötigen sie sehr intensive Pflege und vor allem Wasser. In Berlin gibt es laut der Senats­um­welt­ver­waltung mit Stand vom vergangenen Jahr knapp 437.000 Straßenbäume. Die meisten sind in einem kritischen Zustand. Laut Baumka­taster werden lediglich 17 Prozent als gesund eingestuft.

So macht sich etwa das Grünflä­chenamt Marzahn-Hellersdorf nur um 11.000 der 51.000 Bäume im Bezirk keine Sorgen. Bleibt der Regen aus, wie es in den vergangenen Jahren deutlich häufiger für lange Perioden der Fall war, müssen die Bezirke ran und gießen. Dafür fehlt allerdings häufig das Personal. Aus diesem Grund wurde etwa in Reinickendorf im März kein einziger Baum gegossen oder gedüngt.

Andere Bezirke wie Neukölln beschäftigen dazu private Firmen wie die von Bittner. So oder so: Der Gesamt­bestand der Berliner Bäume sinkt seit Jahren. Die Behörden rechnen weiterhin mit erheblichen Verlusten.

Wurzelwerk älterer Bäume oft tief unter dem Boden verborgen
Vor allem bei älteren Bäumen ist es schwieriger als bei jungen. Denn knapp 90 Prozent der wasser­auf­neh­menden Wurzeln befinden sich nicht in der Baumscheibe, sondern unter Beton.

Und auch die wachsende Stadt setzt den Bäumen zu. Der Bedarf an Trinkwasser ist in den vergangenen Jahren kontinu­ierlich gestiegen, der Grundwas­ser­spiegel sinkt. Die Behörden bitten Anwohne­rinnen und Anwohner schon seit Jahren, selbst beim Baum vor dem Haus Garten­schlauch oder Gießkanne in die Hand zu nehmen. Seit einigen Jahren sind an vielen Stämmen auch mit Wasser gefüllte Säcke grüne Säcke zu sehen; in Friedrichshain-Kreuzberg sind es bereits 4000 Stück. Sie geben das Wasser langsam über kleine Löcher an den Boden und die Wurzeln ab.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) geht jedoch davon aus, dass die Säcke nicht viel bewirken. Denn das Wurzelwerk ist oft viel zu verzweigt. Einige Experten befürchten zudem, so könnten Pilzkrank­heiten entstehen.

Interview auf Euronews

Baumpflege Bittner bei Euronews

Bereits am 1. 6. 22 wurde ein Interveiw mit Timo Bittner bei Euronews veröffentlicht.
Bericht steht nur in englischer Sprache zur Verfügung.

Zitat (übersetzt): “Normale­rweise bekommt jeder Quadratmeter in Berlin und dem Branden­burger Umland von Januar bis Dezember etwa 600 Liter Nieder­schlag pro Quadratmeter im Jahr. Seit 2018 haben wir ein Defizit von etwa 400 Litern pro Quadratmeter. Timo Bittner ist Baumpfleger …”

Weiter lesen (auf englisch)? Hier geht’s zum Origina­l­artikel auf www.euronews.com

Baumbewässerung in Berlin Presseartikel

Mehr erfahren? Hier geht’s zur Seite “Baumbe­wäs­serung”.

Zeitungs­artikel

Ich  habe  Durst!
Wenn Bäume um Hilfe rufen

Grundwas­ser­spiegel zu niedrig, Boden zu trocken? Bäume brauchen Wasser, viel Wasser. Und damit wir wissen, welche Bäume gerade unter Trockenheit leiden, haben wir einen Großteil der berliner Bäume “verkabelt”. Nun können wir Notrufe von Bäumen direkt übers Handy erfassen und genau diese Bäume in unsere tägliche Bewässungstour mit einbeziehen.

Bäume in Stadtbe­zirken spielen gerade in Hitzepe­rioden eine wichtige Rolle. Fußgän­gerwege, Straßen, Häuserwände und Fahrzeuge heizen sich unter direkter Sonnen­be­strahlung extrem auf. Bäume spenden Schatten und ermöglichen somit viel niedrigere Umgebungs­tem­pe­raturen in den von Bäumen beschatteten Bereichen. Alles, was von Bäumen beschattet wird, kann sich nicht mehr so extrem aufheizen. Damit aber Bäume auch in Hitzepe­rioden ihre Gesundheit aufrecht erhalten können, benötigen sie Wasser, viel Wasser.

Zeitungsartikel vom 28.04.2022 zur Baumbewässerung in Berlin

Mehr erfahren? Hier geht’s zur Seite “Baumbe­wäs­serung”.

Zeitungs­artikel von Oliver Ohmann (für die B.Z. vom 28.04.2022)

Berlins Bäume sagen jetzt Bescheid, wenn sie Durst haben

Treptow – „Wasser her, ich habe Durst!“ Klingt verrückt, aber so melden sich jetzt bereits 1000 Straßenbäume in Berlin. Ein Baumpflege-Experte hat sie mit Feuchtig­keits­sensoren ausgestattet. Highttech zur Baumrettung.

Timo Bittner ist studierter Baumexperte und ausgebildeter Kletterer. Seine Firma hat mit einer neuen Software die Rettungs­technik installiert. Davor bewahrte der 33-Jährige mit seinem Know-how bereits die uralten Platanen an der Puschkinallee vor der Fällung.

Er erklärt: „Die Sensoren stecken neben dem Baum im Boden und senden an unseren Computer­server ein Signal, wenn der Boden zu trocken wird. Der Standort wird dann automatisch in unsere Tagesroute eingepflegt.“ Dann wird gegossen!

Dieser Feuchtig­keits­sensor wird direkt am Baum vergraben

Die Firma Baumpflege Bittner betreut mit 48 Angestellten aktuell 16.000 Straßenbäume. Zehn Kollegen sind ausschließlich mit Baum-Wässerung beschäftigt.

„Wasser wird jetzt gebraucht, damit die Bäume überhaupt Blätter austreiben können. Es ist so trocken wie nie zuvor. Dabei braucht eine große Linde oder Eiche jede Woche 1000 Liter Wasser, an heißen Sommertagen sogar täglich.“

Aber Berlin gießt zu wenig. Bittner weiß: „In Süddeut­schland wässert man massiv, schon seit gut 20 Jahren. Bei uns erst seit rund fünf  Jahren und immer noch zu wenig.“

Jetzt zeigen sich auch die Folgen der Rekord­hit­ze­sommer. Bittners Baumpfleger mussten in jüngster Zeit allein 500 Birken fällen.

„Die Birke ist in Berlin vom Aussterben bedroht, sie leidet extrem unter Klimawandel und Trockenheit. Man erkennt es an den kahlen Kronen, der Baum bildet Totholz, um sich künstlich zu verkleinern und Energie zu sparen. Doch dadurch wird er anfällig für Schädlinge, so kann eine Birke innerhalb von sechs Wochen absterben.“

Bittners Durst-Sensoren sollen helfen, dies zu verhindern. Doch für viele der 430.000 Berliner Straßenbäume kommt jede Hilfe und jeder Regen leider zu spät.

Presseartikel Bittner Häckslerarbeiten 2019 in Berlin

Mehr erfahren? Hier geht’s zum Origina­l­artikel auf https://www.soll-galabau.de.

Presse­artikel auf https://www.soll-galabau.de (vom 12.06.2019)

Baumpflege Bittner GmbH räumt mit drei Först Holzhäckslern im Raum Berlin und Brandenburg auf

Geht es um Baumfäl­lungen und Baumpflege in Berlin und Brandenburg, dann kommt man an dem Fachbetrieb Baumpflege Bittner nicht vorbei. Das 2011 von Timo Bittner gegründete Unternehmen ist einer der größeren Baumpfle­ge­spe­zi­a­listen, der mittlerweile drei Standorte hat und momentan 22 festan­ge­stellte Mitarbeiter beschäftigt, die sich um das Kernge­schäft Baumar­beiten/Grünpflege kümmern.

Abgedeckt werden von Baumpflege Bittner daher nicht nur Berlin und Brandenburg, sondern auch der ganzen Norden Deutschlands. Zu dem weitrei­chenden Kundenstamm zählen neben privaten Haushalten vor allem Unternehmen, Hausver­wal­tungen und öffentliche Auftraggeber.

Um effektiv und schnell die eingehenden Aufträge bearbeiten zu können, werden von Baumpflege Bittner momentan vier Holzhäcksler eingesetzt. Drei davon sind Maschinen von Först.

So besitzt das Unternehmen einen diesel­be­triebenen ST8 Häcksler und einen mit Benzin betriebenen ST8P, die beide mit einem Einzug von bis 200mm Stammholz und einem Autoin­tel­ligence Steuerungs­system ausgestattet sind, mit dem die gesamte Elektrik der Maschine betrieben wird. Dieses einfache, jedoch extrem benutzer­freundliche und fortschrittliche elektrische Steuerungs­system ist vollständig wasser- und vibrati­ons­be­ständig und wurde für die härtesten Einsatz­be­din­gungen getestet und konzipiert. Daneben ist ein benzin­be­triebener XR8P Traxion Raupen­häcksler im Einsatz, der damit den neuen Diesel Emissi­ons­vor­schriften entspricht. Mit seinem individuell höhenver­stellbaren Raupen­fahrwerk und 70cm Bodenfreiheit, ist diese robuste Powerma­schine speziell für schweres und unwegsames Gelände konzipiert und besitzt ebenfalls einen 200mm Einzug und das Autoin­tel­ligence Steuerungs­system.

Die Gründe für eine Anschaffung der drei Först Holzhäcksler lagen für Timo Bittner von Anfang an ganz klar auf der Hand: „Nach einer Demovor­führung war das Feedback des gesamten Teams sehr gut. Alle waren von dem Produkt begeistert, da es zuverlässige Leistung bietet, und zudem schnell und einfach zu Warten ist. Auch der Kunden­service von Först ist extrem gut und Ersatzteile werden bei Bedarf schnell und unkompliziert geliefert. Außerdem bietet Först eine 3-Jahres­ga­rantie und ein kontinu­ier­liches Wartungs- und Inspek­ti­ons­programm an, das meinem Wissen nach einzigartig in der Branche ist. Wir haben aus diesem Grund Först Holzhäcksler bereits schon fünfmal erfolgreich weiter empfohlen“, so Herr Bittner. „Da wir unsere Geräte alle vier bis sechs Jahre ersetzen, werden wir uns definitiv wieder an Först wenden, wenn es um die Anschaffung eines neuen Häckslers geht.“

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