Bewässerung von Bäumen
Bäume in Berlin und Brandenburg leiden unter starkem Wassermangel

Seit nunmehr 2018 fällt in Berlin und Brandenburg sehr viel weniger Regen als es normalerweise üblich sein sollte. Innerhalb der letzten 4 Jahre mussten unsere Bäume folglich mit bis zu zwei Drittel weniger Wasser auskommen. Dies stellt für die Bäume besonders an heißen Tagen eine große Herausforderung dar.
Jungbäume sind besonders gefährdet
Vor allem junge Bäume leiden bei Trockenheit, da ihre Wurzeln noch nicht so tief in den Boden hineinreichen wie es bei älteren Bäumen der Fall ist. Die Wasserreserven tief im Inneren des Bodens stehen den Jungbäumen schlichtweg nicht zur Verfügung.
Ein akuter Wassermangel kann bei jungen Bäumen irreparable Schäden hervorrufen, da eine unzureichende Wasserversorgung das Baumwachstum und somit auch die zukünftige Entwicklung der Jungpflanze erheblich beeinträchtigt.
Totholzgefahr durch Wassermangel
Bei Bäumen, die unter Wassermangel leiden, bildet sich übermäßiges Totholz aus – also tote Äste, die auf Grund der Unterversorgung absterben und folglich aus der Baumkrone herausbrechen können.
Bäume, die viel Totholz tragen, sind nicht länger verkehrssicher, da sich jederzeit Personen- und Sachschäden ereignen könnten. Erst nach einer aufwendigen Totholzentnahme durch fachkundige Baumpflegekräfte kann die Verkehrssicherheit wieder hergestellt werden.

Unser kleinstes Bewässerungsfahrzeug fasst 1000 Liter

Vorbereitung zur mobilen Baumbewässerung in Berlin und Brandenburg
Baumbewässerung mit System: Wir von der Baumpflege Bittner bewässern tagtäglich mehrere hundert Bäume. Dabei kommt eine spezielle App zum Einsatz, die uns mit Hilfe von Feuchtigkeitssensoren aufzeigt, welche Bäume gerade besonders stark von Wassermangel betroffen sind.
Auf diese Weise ist es uns möglich, schnell und effizient genau den Bäumen Hilfe zu leisten, die sie gerade am dringendsten benötigen.
Zeitungsartikel
Berlins Bäume sagen jetzt Bescheid, wenn sie Durst haben

Quelle: B.Z. (vom 28.04.2022)
Presseartikel von Oliver Ohmann (für die B.Z. vom 28.04.2022)
Treptow – „Wasser her, ich habe Durst!“ Klingt verrückt, aber so melden sich jetzt bereits 1000 Straßenbäume in Berlin. Ein Baumpflege-Experte hat sie mit Feuchtigkeitssensoren ausgestattet. Highttech zur Baumrettung.
Timo Bittner ist studierter Baumexperte und ausgebildeter Kletterer. Seine Firma hat mit einer neuen Software die Rettungstechnik installiert. Davor bewahrte der 33-Jährige mit seinem Know-how bereits die uralten Platanen an der Puschkinallee vor der Fällung.
Er erklärt: „Die Sensoren stecken neben dem Baum im Boden und senden an unseren Computerserver ein Signal, wenn der Boden zu trocken wird. Der Standort wird dann automatisch in unsere Tagesroute eingepflegt.“ Dann wird gegossen!
Dieser Feuchtigkeitssensor wird direkt am Baum vergraben
Die Firma Baumpflege Bittner betreut mit 48 Angestellten aktuell 16.000 Straßenbäume. Zehn Kollegen sind ausschließlich mit Baum-Wässerung beschäftigt.
„Wasser wird jetzt gebraucht, damit die Bäume überhaupt Blätter austreiben können. Es ist so trocken wie nie zuvor. Dabei braucht eine große Linde oder Eiche jede Woche 1000 Liter Wasser, an heißen Sommertagen sogar täglich.“
Aber Berlin gießt zu wenig. Bittner weiß: „In Süddeutschland wässert man massiv, schon seit gut 20 Jahren. Bei uns erst seit rund fünf Jahren und immer noch zu wenig.“
Jetzt zeigen sich auch die Folgen der Rekordhitzesommer. Bittners Baumpfleger mussten in jüngster Zeit allein 500 Birken fällen.
„Die Birke ist in Berlin vom Aussterben bedroht, sie leidet extrem unter Klimawandel und Trockenheit. Man erkennt es an den kahlen Kronen, der Baum bildet Totholz, um sich künstlich zu verkleinern und Energie zu sparen. Doch dadurch wird er anfällig für Schädlinge, so kann eine Birke innerhalb von sechs Wochen absterben.“
Bittners Durst-Sensoren sollen helfen, dies zu verhindern. Doch für viele der 430.000 Berliner Straßenbäume kommt jede Hilfe und jeder Regen leider zu spät.

Besonders Jungbäume sind empfindlich gegen Trockenheit

Die Tröpfchenbewässerung sorgt für einen gesunden Wasserhaushalt

Die Anbringung des Wassersacks erfolgt, ohne dem Baum dabei zu schaden
Bewässerungssäcke für junge Bäume
Um junge Bäume vor Wassermangel zu schützen, kommen zusätzlich sogenannte Bewässerungssäcke zum Einsatz. Die Funktionsweise der Bewässerungssäcke basiert auf der Tröpfchenbewässerung. Das heißt, dass das Wasser, welches in den Bewässerungssack gefüllt wird, nur langsam bzw. tröpfchenweise in das Erdreich gelangt.
Eine Bewässerung ohne Wassersack würde zur Folge haben, dass ein großer Teil der Bewässerung nicht vom Baum aufgenommen wird, weil es schlichtweg zu viel Wasser in zu kurzer Zeit wäre.